SozialesVon einem „Mohikaner“ zum anderen- Neue MOHI-Leitung ab 2025Mit Jahresbeginn wechselte die Leitung des Mobilen HilfsdienstesLustenau. Sigi Hämmerle verabschiedet sich nachelf verdienstvollen Jahren in den Ruhestand und übergibtdie Aufgaben der MOHI-Einsatzleitung an Fabian Hämmerle.Verwandt sind diese zwei Hämmerles zwar nicht, ihre Motivationund Engagement im Sozialbereich verbindet diebeiden jedoch eng.„Ich bin immer wieder erfreut, wie selbstbestimmt noch vielemeiner 90er Geburtstagsjubilare, die ich in ihren Häusern oderWohnungen besuche, leben. Das können wir auch euch und derArbeit des Mobilen Hilfsdienstes verdanken“, erwähnt BürgermeisterKurt Fischer während seines Kurzbesuchs im Schützengarten.Früh erkannte BerufungTatsächlich sind die Aufgabenbereiche des MOHI vielseitig undherausfordernd zugleich. Fabian Hämmerle ist seit zwölf Jahrendabei, die Arbeit hat ihm immer Spaß gemacht. „Ursprünglicharbeitete ich ja nach meinem Handelsschulabschluss zuerst inder Textilbranche. Das war aber nichts für mich. Meinen Zivildienstabsolvierte ich im Seniorenhaus Hasenfeld und überlegte,in den Pflegebereich zu wechseln. Aber dann erkannte ich, dassich mich lieber mit der Betreuung von Menschen beschäftige“,erzählt Fabian über seinen Werdegang. „Du warst aber auchetwas vorbelastet“, ergänzt Sigi Hämmerle. „Ja stimmt“, erwidertder neue Einsatzleiter schmunzelnd, „meine Mama hat hier schonfrüher im Büro gearbeitet und die Hilfseinsätze organisiert.Deshalb habe ich bereits als Schüler kleine Gartenarbeitenerledigt, bis sie mich fragten, ob ich nicht einmal in der Betreuunghelfen möchte. Und so bin ich allmählich hineingewachsen.Bei meiner täglichen Arbeit macht mir die individuelle Herausforderung,dass jede Klientin oder Klient anders ist, am meistenSpaß“, berichtet er weiter über seine berufliche Motivation.Bürgermeister Kurt Fischer besuchte den neuen MOHI-Leiter Fabian Hämmerle und dessen Vorgänger Sigi Hämmerle im Schützengarten.12Nr. 02 / 25 | Lustenauer Gemeindeblatt
Bei der Gründung des MOHI dabeiSigi Hämmerle kann ebenfalls früh auf Aktivitäten im sozialenBereich verweisen: „Viele Jahre war ich beruflich im grafischenGewerbe tätig, zuletzt arbeitete ich im internationalen Verkauf“,erzählt er. Seit seinem 16. Lebensjahr eng mit dem Roten Kreuzverbunden, war er dort 14 Jahre Kommandant und maßgeblichbeim Aufbau des Mobilen Hilfsdienstes in Lustenau, den es jetztseit 31 Jahren gibt, beteiligt. „Früher ging es in meinem Berufnur um Finanzen und wirtschaftliche Aspekte, aber in meinerLebensplanung stand immer fest, dass ich meine letzten beruflichenJahre im sozialen Bereich für die Gemeinde tätig seinmöchte“, fährt Sigi Hämmerle fort. „Was im Leben zählt, istnicht, dass wir gelebt haben, sondern wie wir das Leben vonanderen verändert haben. Dieser Spruch stammt zwar nicht vonmir, aber Nelson Mandela beschreibt damit ziemlich treffendmeine Motivation für die Arbeit beim MOHI", sagt er.Hervorragende Kommunikation mit SystempartnernDie Tagesbetreuung findet von Montag bis Freitag von 10 bis 17Uhr als Gruppenbetreuung im Hasenfeld statt. Mit gemütlichemBeisammensein und um Familien zu entlasten. „Heute müssenIndividuell und möglichst punktgenaue Hilfe„Wenn Menschen nicht mehr alleine im Haus oder in der Wohnungleben können oder wollen, kommen wir ins Spiel undhelfen ihnen, damit sie weiter in ihrem gewohnten Umfeld lebenkönnen“, erklärt Sigi Hämmerle. „Nach Kontaktaufnahme mituns besuchen wir die Klient:innen und ihre Angehörigen, lernenuns kennen und legen unser umfangreiches Angebot offen, umden Bedarf und was für den jeweiligen Klienten passt zuDie klassischen Aufgaben des MOHI bestehen in der Betreuung undim „da sein“ sowie in der Unterstützung im Alltag.Angehörige leider oft viel mehr als früher arbeiten, da bleibtfür Freizeit mit den Älteren weniger Zeit“, berichtet Sigi. Eine24-Stunden-Betreuung ist zwar zuerst Thema für die Servicestelle,aber der MOHI befindet sich mit dieser und dem Krankenpflegevereinin ständigem Austausch: „Da besprechen wir beispielsweise,ob und was bei Herrn Müller oder Frau Maier zu verändernoder anzupassen wäre. Hinsichtlich Kommunikation mit unserenSystempartnern haben wir ein sehr hohes Niveau in Lustenau“,betonen beide.Sigi und Fabian Hämmerle: „Engagierte Mitarbeiter:innen sind beiuns immer willkommen und profitieren von Vorteilen bei Arbeitszeitenund Ausbildung.“erörtern. Wir haben zum Beispiel eine Tagesbetreuung, dasbeliebte Demenzcafé, ein Sturzpräventionsprogramm (OTAGO),den betreuten Mittagstisch und viele andere Angebote. MancheMenschen fühlen sich einsam und brauchen mehr Gesellschaft,die mit einer Tagesbetreuung möglich wäre. Andere wiederumbenötigen Unterstützung beim Einkaufen. Wir versuchenjedenfalls für alle Fälle eine maßgeschneiderte Lösung zu finden,unabhängig davon, ob diese eine bestimmte Pflegestufe habenoder nicht“, erläutert der neue MOHI-Leiter Fabian Hämmerle.Große Herausforderungen und Ziele für die ZukunftDie demographische Entwicklung wird zur großen Herausforderung.„Die Babybommer mit den Jahrgängen ab 1946 bis 1964machen ein knappes Fünftel der Lustenauer Bevölkerung ausund werden im betreuerischen und pflegerischen Bereich sehrviele Ressourcen erfordern“, sagt Fabian. Aktuell betreuen 110Helfer:innen des MOHI Lustenau rund 370 Klient:innen.„Außerdem wird unsere Klientel jünger und Themen wie psychischeErkrankungen oder Drogen nehmen zu. Da ist bezüglichfinanzieller Ressourcen in erster Linie unsere Politik gefordert“,ergänzt Sigi. Und was wünscht sich der scheidende MOHI-Leiterkünftig für den Mobilen Hilfsdienst? „Dass wir auch zukünftiggenügend Mitarbeiter:innen haben, um die Menschen so gutunterstützen zu können“, antwortet Sigi Hämmerle. „Da bleibeich zuversichtlich und freue mich, dass unsere Organisation voneinem eingefleischten „Mohikaner" an einen anderen eingefleischten„Mohikaner" übergeben wird und ich sie weiterführendarf“, erwidert Fabian Hämmerle.Lustenauer Gemeindeblatt | Nr. 02 / 25 13
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