InfrastrukturLustenaus Straßenbeleuchtungwird modernisiertEigentlich hat dieses überaus wichtige Projekt bereits 2023begonnen, als erkannt wurde, dass die Straßenbeleuchtungeiner der größten Stromverbraucher in der Gemeinde ist.Um das Einsparungspotential der Gesamtkosten von 50 bis60 Prozent zu erreichen, soll deshalb bis Anfang des Jahres2027 die Straßenbeleuchtung Lustenaus vollends mit„intelligenter LED-Technik“ ausgestattet sein.„Als ich mich auf die Suche nach der Ursache machte, weshalbunsere Straßenbeleuchtung so viel Strom verschlingt, stellte ichfest, dass von den 2.800 Lichtpunkten in den letzten fünf bissechs Jahren nur rund 700 Leuchten auf LED umgerüstetwurden“ erläutert der Projektverantwortliche, Marcus Engel vonder Hochbauabteilung der Gemeinde, der gemeinsam mitTiefbauleiter Nicholas Hofer und Marcel Stenzel vom Bauhof dasProjekt umsetzt.Beschränkte Möglichkeiten mit NatriumdampfleuchtenAktuell sind zwar 855 Stück der Leuchten bereits auf LED ersterGeneration umgerüstet. Das volle Potenzial der LED-Technik istaber noch nicht ausgeschöpft. „Früher war man der Ansicht,dass mit dem Austausch und Ersatz der Natriumdampfleuchtendurch LED-Leuchtkörper mit ihrer längeren Lebensdauer dieeinfachste Lösung ist, um energiesparende Ergebnisse zuerzielen“, berichtet Tiefbauleiter Nicholas Hofer. „Bei den alten‚Kofferleuchten‘ gibt es ein Vorschalt- und Zündgerät mit einemNatriumdampfleuchtmittel, das eine Zeit braucht, bis es überhauptleuchtet. Eine der Komponenten kann immer wieder malkaputtgehen und es können keine Schaltzeiten programmiertwerden. Wir haben lediglich die Möglichkeit, die Beleuchtungein- oder auszuschalten“, erklärt Marcus Engel, der auchEnergiekoordinator der Gemeinde ist.Der Projektverantwortliche Marcus Engel mit Vizebürgermeister Martin Fitz, Bürgermeister Patrick Wiedl und Marcel Stenzel vom BauhofLustenau: „Neue LED-Technik löst alte Natriumdampfleuchten ab.“ (Foto Lukas Hämmerle)10Nr. 27 / 25 | Lustenauer Gemeindeblatt
Potenzial der LED-Technologie ausschöpfenIm Zuge dessen kam das Thema LED-Steuerung ins Spiel. „Marcusist damals auf mich zugekommen und fragte, ob ich ihn dabei mitunseren GIS-Daten unterstützen kann. Das traf sich gut, dennich hatte gerade unsere Straßenzustände aufgenommen undStraßenkategorien erstellt. In weiterer Folge haben wir Kontaktmit Johannes Köb aufgenommen, der als Spezialist für EnergieundLichtplanung gilt und uns hierbei beraten hat“, erläutertTiefbauleiter Hofer. Es geht darum, einerseits das ganze Ortsgebietauf LED-Technologie umzurüsten und die Lichtpunkte miteinanderzu vernetzen, um sie andererseits unabhängig voneinander steuernzu können, damit das Licht dort leuchtet, wo es leuchten soll. Dasbedeutet, dass die LED-Leuchten mit Sensoren ausgestattetwerden und sich nicht nur an unterschiedliche Lichtverhältnisseanpassen, sondern sich zudem bei Verkehrsaktivitäten aktivieren.Es handelt sich daher auch um bewegungsgesteuertes Licht, dasgezielt dann scheint, wenn sich Autos, Radfahrer oder Fußgängernähern. „Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass es ein sanftes AufundAbblenden der Leuchten sein wird, das von den Bürgerinnenund Bürgern kaum wahrgenommen wird. Also kein blitzendesAufleuchten, sondern ein angenehmes Fading, das wir mit derSoftware konfigurieren können“, betont Marcus Engel. „DiesesDimmen können wir dann auch in verschiedenen Bereichenunterschiedlich konfigurieren und zum Beispiel bei Notsituationenwie beim Hochwasserschutz definieren, dass wir am Rheindammsehen, was sich bei den Lichtpunkten verändert hat, machen wirein Vorher-Nachher-Bild mit identischen GPS-Daten. Derzeitbefinden wir uns im Bereich Vorach – Feldkreuz – Am Neuner –Sägerstraße – Mühlefeldstraße – Mühlebach. Bis Anfang 2027wollen wir das Projekt abschließen“, berichtet Engel.Bis Anfang 2027 werden alle Straßenleuchten umgerüstet sein.(Foto Lukas Hämmerle)Vorteile auf ganzer LinieEs werden Einsparungen bis zu 60 Prozent der Kosten erzielt,die Amortisationszeit beträgt rund 5 Jahre. „Das heißt, dasrentiert sich relativ schnell und wir machen hier einen unglaublichwichtigen Schritt, auch was das Energiesparen anbelangt“,freut sich Gemeinderat Simon Vetter, der unter anderem fürEnergiewirtschaft und Energieeffizienz zuständig ist. „Nebendem Energiesparpotenzial profitieren wir außerdem von einerbeachtlichen Kostenersparnis. In weiterer Folge können wir diejährlichen Fixkosten in der Gemeinde erheblich senken. Dasentlastet auch nachhaltig das Budget“, so Bürgermeister PatrickWiedl. „Und schlussendlich bringt eine bessere Straßenbeleuchtungmehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Speziell dann,wenn das Licht dann scheint, wenn es hell sein soll“, ergänztVizebürgermeister Martin Fitz, der zugleich für Hoch- undTiefbau zuständig ist.Marcus Engel zeigt Gemeinderat Simon Vetter und TiefbauleiterNicholas Hofer die Funktionsweise der Sensoren. (Foto Lukas Hämmerle)100 Prozent Licht haben. Oder umgekehrt bei weniger frequentiertenPrivatstraßen, die Helligkeit auf ein Minimum reduzieren.Diese Möglichkeiten hatten wir vorhin nicht“, ergänzt NicholasHofer.Weiterer ProjektverlaufIm Herbst 2024 starteten die Umsetzungsarbeiten. Die Umrüstungselbst beginnt vom östlichen Ortsgebiet Richtung Westen.„Wir haben dort angefangen, wo es viele Straßenzüge mit vielenalten Leuchten gibt. Dort, wo viele Straßenverkehrsbewegungensind und am meisten Einsparungspotential vorhanden ist. Um zuNachtbild vom östlichen Ortsgebiet Lustenaus vor der UmrüstungLustenauer Gemeindeblatt | Nr. 27 / 25 11
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