Umwelt Startschuss zur Revitalisierung des Neunerkanals Am 14. Oktober haben die Bauarbeiten am Pilotprojekt Revitalisierung Lustenauer Kanal an der Straße zur Feldrast begonnen. Bisher war der Neune ein monotoner Kanal und sein Wasser wurde mangels Uferbewuchs im Sommer vor allem im Abschnitt nördlich der L 204 stark aufgeheizt. Mit dem vom Fischereiverein Bregenzerwald initiierten Revitalisierungsprojekt wird das Gewässer in Zusammenarbeit mit Gemeinde und Landeswasserbauamt neu strukturiert und bepflanzt und dadurch als Lebensraum für Fische und andere Wassertiere aufgewertet. Fast 800 Fische wurden vor Projektbeginn vom Fischereiverein im Kanal gezählt, darunter allerdings viele kleine und wenig anspruchsvolle Arten. Mit der Revitalisierung wird sich dank besserer Deckung, Strukturierung und Kühlung sowohl die Artenvielfalt als auch die Stückzahl der Fische deutlich erhöhen. Der Neuner war vor der Revitalisierung ein strukturarmer Abflusskanal. mit dem Bagger und mit viel Fingerspitzengefühl in den Boden geschlagen werden mussten. Landschaftliche Bereicherung für Mensch und Natur Aber nicht nur für die Wassertiere, auch für Vögel, Insekten, Bienen, bunte Schmetterlinge und schillernde Libellen bringt die Revitalisierung des Neunerkanals einen Belebungsschub. Und für viele Erholungssuchende entsteht ebenfalls eine wertvolle landschaftliche Bereicherung. Nach Abtrag der Humusschicht an Pilotprojekt mit Ingenieurbiologie Alle sichtbaren Strukturelemente wurden mit Totholz ausgeführt. Das Holz für die ingenieurbiologischen Maßnahmen wurde großteils vom FV Bregenzerwald unter Obmann Alfred Mair zur Verfügung gestellt. Nach den Einbauten wurde die Kanalsohle unregelmäßig mit Rundkies besonders für kieslaichende Fische aufgefüllt und danach die Zufahrtsstraße in den ursprünglichen Zustand zurückversetzt. Nach Abschluss der Erdarbeiten ist eine Uferbepflanzung vorgesehen. Geht es nach dem verantwortlichen ökologischen Baubegleiter und Fischereiexperten Alban Lunardon, kann das Pilotprojekt zum Lehrbeispiel für die weitere Revitalisierung des über acht Kilometer langen Neuners werden. Erste Baubesprechung mit den Projektverantwortlichen der Böschung wurde die Gewässersohle von den Wasserbauern des Flussbauhofes zunächst 15 bis 20 cm tief abgetragen und das Erdreich am Ufer für die seitlichen Struktureinbauten entfernt. Innerhalb einer Woche wurden westseitig drei Buchten, Pfähle und Wurzelstöcke zur Lenkung der Wasserströme eingebaut. Dazwischen kamen zahlreiche Holzpiloten zum Einsatz, die Verschiedene Maßnahmen sorgen für mehr Struktur und Belebung. 16 Nr. 43 / 24 | Lustenauer Gemeindeblatt
Umwelt 25 Jahre Klimabündnis – Lustenau feiert ein Jubiläum Seit 25 Jahren ist die Marktgemeinde Lustenau Mitglied des Klimabündnisses Vorarlberg und damit Teil eines globalen Netzwerks, das solidarisch mit Menschen aus Regenwaldgebieten zusammenarbeitet. Dieses Jubiläum ist ein bedeutender Meilenstein in Lustenaus Engagement für den Klimaschutz und zeigt, wie wichtig lokale Antworten auf die globale Klimakrise sind. Die Gemeinde hat sich gemeinsam mit internationalen Partnern zum Ziel gesetzt, Verantwortung für das Weltklima zu übernehmen und langfristig Lösungen zu entwickeln. Bereits 1990 verabschiedeten indigene Vertreter aus Amazonien gemeinsam mit kommunalen Vertreter:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz das Klimabündnis-Manifest, in dem eine Partnerschaft zwischen europäischen Städten und den indigenen Völkern Amazoniens beschlossen wurde. Drei Jahre später wurde das Klimabündnis Vorarlberg gegründet. Ein Vierteljahrhundert Klimaschutz in Lustenau Lustenau trat dem Klimabündnis im Jahr 1999 bei und hat sich damit schon früh zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen verpflichtet. Damit wurde Lustenau zu einer Vorreitergemeinde in Sachen Klimaschutz in Vorarlberg. Anlässlich dieses 25-jährigen Jubiläums haben Vertreter:innen des Klimabündnis Vorarlberg der Gemeinde herzlich gratuliert und dem Umweltausschuss für die langjährige und engagierte Zusammenarbeit gedankt. Ökologische Bildung für lokales, nachhaltiges Wirtschaften Der Schutz dieser Umwelt erfordert ein Verständnis der Biokultur und des traditionellen Wissens der ethnischen Gruppen vor Ort. Das Klimabündnis fördert daher Projekte, die ethnisch-ökologische Bildung, nachhaltige Wirtschaftsformen und den Schutz der lokalen Territorien unterstützen. Derzeit bestehen Kooperationen mit neun Partnerorganisationen in der Region. 37 Vorarlberger Klimabündnis-Gemeinden für den Regenwald Indigene Frauen, junge Menschen und interethnische Gemeinschaften setzen sich vom Becken des Atrato-Flusses bis zur Serranía de los Paraguas für den Schutz des Regenwaldes und der Umwelt ein. Das Klimabündnis Vorarlberg mit seinen 37 Partnergemeinden, darunter Lustenau, stehen solidarisch zusammen, um diese wichtigen Schutzmaßnahmen zu unterstützen und so einen Beitrag zur Bewältigung der globalen Klimakrise zu leisten. Gemeinsam Verantwortung übernehmen Der Klimawandel betrifft Länder im globalen Süden besonders stark, obwohl diese viel weniger zu den weltweiten CO₂-Emissionen beigetragen haben. Als Mitglied des Klimabündnisses Vorarlberg trägt Lustenau Verantwortung für diese globale Ungleichheit und unterstützt die Menschen in der Region Chocó an der Pazifikküste in Kolumbien – einem Hotspot der Biodiversität und wichtigen Ökosystem für die globale Klimaregulierung. Die klimatischen Bedingungen in dieser Region, die sich von den Bergen der Andenkette bis zur Pazifikküste erstreckt, sind ideal für den Erhalt einer großen Vielfalt an Ökosystemen. Rund 25 % der dort lebenden Arten sind endemisch, sie kommen also nur dort vor und sind dementsprechend selten und wertvoll. Das Vorarlberger Klimabündnisteam zu Gast beim Umweltausschuss (Foto: Klimabündnis Vorarlberg) Lustenauer Gemeindeblatt | Nr. 43 / 24 17
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