BauSpatenstich für die neue Trink-wasserversorgung LustenausIn der Marktgemeinde Lustenau steht ein Jahrhundertprojektin den Startlöchern: Das Hochwasserschutzprojekt Rhesierfordert den Bau neuer Trinkwasserbrunnen für Lustenau.Die ersten Probebohrungen dafür erfolgten bereits im Jahr2015, aber mit dem feierlichen Spatenstich am 24. Oktoberfreuten sich nun alle Projektbeteiligten, den Baubeginn derfünf neuen Trinkwasserbrunnen offiziell starten zu können.Das Großbauprojekt ist für die Region sowohl technisch alsauch für die Trinkwasserversorgungssicherheit bis ins Jahr2100 von höchster Bedeutung.Ein Meilenstein für die WasserversorgungLothar Isele, Leiter des Wasserwerks Lustenau, der das Projektfederführend betreut, spricht von einem neuen Kapitel in derGeschichte der Wasserversorgung Lustenaus. Im Norden der Gemeinde– genauer gesagt nördlich der Zollbrücke Lustenau-Au –entsteht ein neues Brunnenfeld mit fünf leistungsstarkenGroßvertikalfilterbrunnen. „Diese Brunnen fördern das Wasserdirekt aus dem Untergrund und transportieren es über eine neueLeitung entlang der Dammstraße bis zum Wasserwerk in derAugartenstraße“, erklärt Isele. Dort entsteht auch ein weitererzentraler Bestandteil des Projekts: ein neuer Tiefbehälter, der alsPuffer und Spitzenlastausgleich dient und die Effizienz derWasserpumpen sicherstellt.Baustart: Oktober 2025 – erste Arbeiten im sensiblenRheinvorlandDie ersten Arbeiten starteten bereits im Rheinvorland, wo aufgrundökologischer Auflagen nur während der Niederwasserperiode imWinter gearbeitet werden darf. Dafür wird dort zuerst eine Baustraßeerrichtet, um den Zugang für das schwere Bohrgerät zuermöglichen. Gleichzeitig startet die sogenannte Damm-Durchpressung,also die Herstellung einer unterirdischen Verbindungfür Leitungen durch den Hochwasserschutzdamm. Diese Phaseist technisch besonders anspruchsvoll: „Wir verlegen dabei eingroßes Stahlrohr durch den Damm, um nicht nur Wasserleitungen,sondern auch Strom und andere Versorgungsleitungen durchzuführen“,berichtet Lothar Isele.Spatenstich für Lustenaus Jahrhundertprojekt: Josef Maderthaner von Bachner Brunnenbau, Wasserwerksleiter Lothar Isele, Markus Mähr,Gesamtprojektleiter Rhesi, Vizebürgermeister Martin Fitz, Landesrat Christian Gantner, Bürgermeister Patrick Wiedl, Simon Aberer, DietmarOprießnig und Stefan Rusch von Rhomberg Bau sowie Markus Mähr von der Breuß Mähr Bauingenieure GmbH (Foto Miro Kuzmanovic)8Nr. 44 / 25 | Lustenauer Gemeindeblatt
Größerer Trinkwasserspeicher und InfrastrukturmodernisierungEin zentrales Element ist der neue Tiefbehälter in der Augartenstraßemit deutlich größerem Volumen. Während der bestehendeTrinkwasserspeicher etwa 300 Kubikmeter fasst, wird der neueBehälter rund 3.000 Kubikmeter Trinkwasser speichern können.Zudem nutzt die Gemeinde die Gelegenheit, um im Zuge derBauarbeiten auch die bestehende Regenwasserinfrastruktur zuerneuern – besonders in den Bereichen rund um die Damm-,Rhein- und Blumenaustraße. Die Koordination dieser Maßnahmenübernimmt die Tiefbauabteilung unter der Leitung von DINicholas Hofer.Fördermittel und politischer SchulterschlussEin Projekt dieser Größenordnung wäre ohne finanzielle Unterstützungnicht möglich. Die Gesamtkosten tragen Bund, Land,IRR und Gemeinden gemeinsam. Alle notwendigen Förderzusagendes Landes und der offizielle Wasserrechtsbescheid liegen vor,weshalb wir jetzt starten,“ erläutert Isele zufrieden. BürgermeisterPatrick Wiedl und der ressortzuständige Vizebürgermeister MartinFitz freuten sich ebenso: „Mit dem heutigen Spatenstich sichernwir Lustenaus Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser für dieZukunft – ein bedeutendes Projekt für unsere Gemeinde undkommende Generationen. Wasser ist unser wertvollstes Gut, dasÖffentlichkeitsarbeit und Einbindung der BevölkerungAuch die Bevölkerung Lustenaus soll von Beginn an in das Großbauprojekteingebunden werden. So wird die Gemeinde denBaufortschritt transparent kommunizieren, unter anderem durchVideoaufnahmen, die zukünftig bei Führungen im Wasserwerkgezeigt werden sollen. Auch ein Ausstellungselement im altenPumpwerk steht zur Diskussion. „Wir wollen jedenfalls derBevölkerung zeigen, was hier geleistet wird und dass dieseInvestition langfristig unsere Trinkwasserversorgung sichert“,betont Isele.Fazit: Ein Projekt mit WeitblickMit dem Neubau der Trinkwasserversorgung setzt Lustenau aufNachhaltigkeit, Versorgungssicherheit und technische Modernität.Das Projekt ist nicht nur ein infrastrukturelles Großbauvorhaben,sondern auch ein Beispiel dafür, wie Gemeinden frühzeitig aufeinen größeren Wasserbedarf, Klimawandel und alternde Systemereagieren können. „Der Neubau der Trinkwasserbrunnen Lustenauist auch ein Erfolg der guten Zusammenarbeit des HochwasserschutzprojektesRhesi mit den Trinkwasserversorgern entlangdes Rheins. Es ist das erste Bauprojekt, das über den viertenStaatsvertrag mitfinanziert wird und ist somit für das Hochwasserschutzprojektein wichtiger Meilenstein“, ist sich auchRhesi-Projektleiter DI Markus Mähr sicher.Nachdem die Baustellenstraße geschüttet wurde, kann mit denBohrarbeiten für die neuen Brunnen begonnen werden. (Foto MiroKuzmanovic)Zeitplan bis 2029Ein ambitionierter Zeitplan, starke Partner und eine durchdachteFinanzierung legen den Grundstein für eine erfolgreiche Umsetzungbis zur geplanten Inbetriebnahme Ende 2028.• 2025/2026: Bau der Brunnen und erste Damm-Durchpressung.• 2026/2027: Bau des Leitungsnetzes vom Brunnenfeld zumTiefbehälter.• 2027: Erneuerung der Hauptwasserleitung entlang derRheinstraße.• 2028: Erneuerung der Leitung in der Blumenau.• Ende 2028/Anfang 2029: Komplette Inbetriebnahme desneuen Systems.Mehr Bilder unter www.lustenau.at.uns eine Lebensqualität verschafft, die wir gemeinsam bewahren.“Auch der Gemeindevorstand steht geschlossen hinterdiesem so wichtigen Projekt. Für das Land Vorarlberg war derSpatenstich ebenfalls ein wichtiger Meilenstein: „Mit diesemProjekt schaffen wir Verlässlichkeit für Generationen. Die Menschenin unserem Land können sich darauf verlassen, dassTrinkwasser jederzeit in bester Qualität und ausreichenderMenge verfügbar ist. Nur im Schulterschluss gelingt der Fortschritt,den wir sowohl für die Trinkwasserversorgung als auchfür den Hochwasserschutz im Rahmen von Rhesi brauchen“,betonte Landesrat Christian Gantner.Fünf neue Großvertikalfilterbrunnen werden Lustenaus Trinkwasserversorgungbis ins Jahr 2100 gewährleisten.Lustenauer Gemeindeblatt | Nr. 44 / 25 9
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