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Gemeindeblatt Lustenau Nr. 48 | Freitag, 29. November 2024

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Amts- und Anzeigenblatt der Marktgemeinde Lustenau | Erscheint jeden Freitag, Erscheinungsort und Verlagspostamt: 6890 Lustenau

Leben in LustenauKirche

Leben in LustenauKirche am Rhein – Feier fürgemeinsamen SeelsorgeraumWas für ein Fest! – Letzten Sonntag fanden die Feierlichkeitenzur Einführung des gemeinsamen Seelsorgeraums in derErlöserkirche statt. Nach dem Festgottesdienst mit BischofDr. Benno Elbs gab es auf dem Kirchplatz im Rheindorf einenstimmungsvollen Adventmarkt, bei dem der GospelchorSingRing und der Musikverein Concordia die Besucher:innenin vorweihnachtliche Atmosphäre eintauchen ließ. Kulinarischkamen natürlich auch alle voll auf ihre Kosten, nach demFestgottesdienst gab es sogar ein Mittagessen, kurzum: Eswar ein wunderschönes Fest für die ganze Familie, zu demalle herzlich eingeladen wurden.Organisationsleiterin Monika Fitz freute sich: „Alle drei Pfarrgemeindenhaben mitgeholfen, um dieses Fest zu ermöglichen.Viele Menschen verstehen unter einem ‚Seelsorgeraum’ tatsächlicheinen physischen Raum. Das ist natürlich nicht so, dennmit dem Seelsorgeraum ist das gemeinsame Wirken der dreiLustenauer Pfarreien Kirchdorf, Rheindorf und Hasenfeldgemeint“, erläutert sie.Gemeinsame GottesdienstordnungDer gemeinsame Seelsorgeraum beinhaltet auch eine gemeinsameGottesdienstordnung. „Am Samstagabend ist nur noch imKirchdorf eine Messe“, erklärt Monika. „Am Sonntag, um 8 Uhrhabe ich eine Messe im Rheindorf, um 9.30 Uhr im Kirchdorf.Pfarrer Thomas übernimmt um 9 Uhr die Messe im Hasenfeldund um 10.30 Uhr in der Erlöserkirche“, ergänzt Pfarrer RoshKalluveettil. Auch Feierlichkeiten oder Veranstaltungen werdenzukünftig noch mehr gemeinsam in einer der drei Pfarren, dieansonsten eigenständig organisiert bleiben, stattfinden. Derakute Priestermangel war ein Auslöser, um den gemeinsamenSeelsorgeraum zu schaffen. „Früher waren doppelt so vielePriester hier. Jetzt sind Pfarrer Thomas und ich für drei Pfarreienzuständig“, sagt Pfarrer Rosh.Der festliche Gottesdienst wurde von Bischof Benno Elbs und den Pfarrern Rosh Kalluveettil und Thomas Sauter zelebriert und von denKirchenchören St. Peter und Paul und der Erlöserkirche unter der Leitung von Prof. Helmut Binder begleitet. (Fotos Josef Winkler)14Nr. 48 / 24 | Lustenauer Gemeindeblatt

Weg vom „Kirchturmdenken“Andererseits soll mit der gemeinsamen Gottesdienstordnungauch das "Kirchturmdenken" abgeschwächt werden. „Gemeintist, dass wenn jemand beispielsweise im Rheindorf wohnt auchnur im Rheindorf in die Kirche geht. Es macht keinen Sinn, wennwir an drei Orten gleichzeitig Gottesdienst mit wenig Menschenfeiern“, erklärt Organisationsleiterin Monika. Aber was sind dieeigentlichen Stärken der „Kirche am Rhein“?Grillen geben und erst dann kommen sie. Die alten Traditionenziehen nicht mehr und wir müssen zeigen, dass wir auch anderskönnen“, so der Pfarrer.Die Herzen berührenDas Martinsfest war schon früher ein Highlight, das gemeinsamgefeiert wurde. „Am Beispiel des Martinsumzugs mit Ross undReiter, der Kindersegnung, einer tollen Agape und einem schönengroßen Fest kann man die Stärke der Kirche erkennen und zeigen,dass wir da sind und einiges zu bieten haben. Und wenn eineKirche wie St. Peter und Paul voll ist, mit Omas und Opas, Elternund Kindern, die wir dann segnen, ist das sehr eindrücklich.Denn brauchen wir nicht alle irgendwie einmal einen Segen? Dasist schon etwas, das sehr tief in die Herzen eindringt, wenn wirden Menschen mit unserem Segen einfach und völlig vorbehaltlosvermitteln können, wie schön es ist, dass es sie gibt. Das istder wahre Seelsorgeraum, die eigentliche Stärke unserer Kirche“,erklärt Pfarrer Thomas Sauter.Die Kinder tragen die Zukunft des Seelsorgeraums Kirche am Rhein.Wege der VeränderungLängst ist die römisch-katholische Kirche nicht mehr Platzhirsch.„Da müssen wir lernen, über die Grenzen hinauszublicken“, sagtPfarrer Rosh. „Heute konkurrieren viele Heilsangebote mit uns,da ist es wichtig zu vermitteln, dass wir gar nicht erwarten, alleMenschen regelmäßig in der Kirche zu sehen. Aber wir erwartenihr Vertrauen und Wissen, dass wir immer für sie da sein werdenund dort abholen können, wo sie auch stehen“, betont PfarrerSauter. „Taufgespräche oder Hochzeiten sind schöne Anlässe, umdie Menschen zu erreichen. Aber auch wenn sie traurig sind oderProbleme haben, können wir beweisen, dass wir andere Wege alsfrüher gehen“, ergänzt Pfarrer Rosh. Mehr Bilder unter www.lustenau.atGroß war die Freude bei Pfarrer Rosh Kalluveettil, Bischof Benno Elbsund Pfarrer Thomas Sauter über die Einführung des gemeinsamenSeelsorgeraums „Kirche am Rhein“. (Fotos Josef Winkler)Kirche bewegt sich zu den MenschenWie bekommt man heute Menschen in die Kirche? „Das funktioniertschon, aber es kostet Einsatz und muss gut sein. Ich will fürdie Elternabende mit den Firmlingen beispielsweise keineKonzertbestuhlung, weil die Eltern schon eingangs sehen sollen,wie cool es hier ist. Ich gehe in die Schulen um zu fragen, werbeim Krippenspiel mitmachen möchte oder mit ins Legolandfährt. Ein anderes Beispiel ist die Uhrzeit. Wer kommt morgensum 8.30 noch in die Messe? Um 10 Uhr sind die Leute ja erstmal aufgestanden, dann müsste es hinterher noch was zumAuch auf dem Adventsmarkt herrschte bis zum Abend feierlicheStimmung.Lustenauer Gemeindeblatt | Nr. 48 / 24 15

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