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Gemeindeblatt Lustenau Nr. 6 | Freitag, 10. Februar 2023

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Amts- und Anzeigenblatt der Marktgemeinde Lustenau | Erscheint jeden Freitag, Erscheinungsort und Verlagspostamt: 6890 Lustenau

Soziales „Am

Soziales „Am Pfarrweg“ – Selbstbestimmtes Wohnen der Generationen Seit Oktober 2021 haben 28 Personen ihre Wohnungen auf dem ehemaligen „Göüslar-Grundstück“ bezogen. Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich das Eltern-Kind-Zentrum, genauso wie das Café Dilara, dessen Eröffnung letzte Woche offiziell erfolgte. Grund genug also, um jetzt auch die Bewohner:innen und ihr Leben im Generationenhaus „Am Pfarrweg“ näher kennenzulernen. Zu Besuch bei Frau König Annemarie König ist 81 Jahre jung und wohnt seit Oktober 2021 in einer der 24 Wohnungen. Heute ist sie glücklich, selbstbestimmt in ihrer schönen 2-Zimmerwohnung, leben zu können. Das war nicht immer so. Als ihr Mann nach schwerer Krankheit verstarb, war auch sie gesundheitlich schwer beeinträchtigt und konnte nicht einmal mehr gehen. Mit dem Haus war außerdem viel Arbeit verbunden, die Annemarie König alleine nicht mehr bewältigen konnte. Während ihrer Suche nach einem neuen Heim hat sie auch einige Male bei der Gemeinde nachgefragt. Dann hörte sie vom neuen Wohnbauprojekt am Pfarrweg: „Ich hatte Glück, dass ich früh genug auf die Warteliste kam und diese schöne Wohnung erhalten habe. Ein Haus für alle Generationen im Herzen von Lustenau Das Haus ist Teil eines ganzen Quartiers, das verschiedene Generationen und Nutzungen unter einem Dach vereint. „In diesem Haus haben wir Möglichkeiten für alle Generationen geschaffen, vom Eltern-Kind-Zentrum, über das Betreute Wohnen, bis hin zu geselligen Treffpunkten im großen Veranstaltungsraum und dem Café. Das Betreute Wohnen ist für ältere Menschen eine attraktive Wohnform, die Selbständigkeit im Alter zulässt, aber auch Unterstützung gibt, wenn sie notwendig ist“, brachte es Bürgermeister Kurt Fischer bei der Willkommensfeier für die Hausbewohner im neuen Café Dilara auf den Punkt. „Die Anlage ist komplett barrierefrei und hat auch einen ansprechenden Außenraum mit dem neuen Plätzli, Sitzbänken, Wasser und Bäumen. Die Wohnungen sind hell und freundlich, haben einen Balkon und man sieht hoch über den Dächern auf die umliegenden Berge. Wir wünschen allen Bewohnerinnen und Annemarie König ist glücklich, selbstbestimmt in ihrer schönen 2-Zimmerwohnung am Pfarrweg leben zu können. (Fotos Miro Kuzmanovic) 8 Nr. 6 / 23 | Lustenauer Gemeindeblatt

Bewohnern viele schöne und vor allem gesunde Jahre der Gemeinsamkeit am Pfarrweg.“ Barrierefreies Wohnen in Gemeinschaft mit Betreuungsmöglichkeit Die Bezeichnung ‚Betreutes Wohnen‘ war für Frau König anfangs etwas irreführend, denn die Bewohnerinnen und Bewohner erhalten nicht automatisch eine Pflege, wie Markus Rusch, Gruppenleiter für Soziales, Gesundheit und Zusammen. Leben der Gemeinde, erklärt: „Der Begriff ‚Betreutes Wohnen‘ ist aus dem Gemeinnützigen Wohnen entstanden und weckt bei manchen Menschen die Erwartung, dass man hier automatisch volle Betreuung erhält. Das ist ein Missverständnis, das sich aber spätestens beim persönlichen Informationsgespräch mit den Antragsstellern aufklären lässt. Die Bewohner erwartet ein barrierefreies Wohnen in Gemeinschaft, mit einer unterstützenden Koordinatorin, die bei Bedarf Hilfen organisiert, wie z.B. MOHI, Krankenpflegeverein oder Essen auf Rädern. „Für mich war es sehr wichtig, endlich eine Wohnung mit Lift und ohne lästige Barrieren gefunden zu haben, in der ich mich auch mit meinem Rollator frei bewegen kann“, erzählt Frau König. Wenn sie Hilfe braucht, kann sie sich an die Koordinatorin Cornelia Sperger von der Servicestelle für Betreuung und Pflege wenden. Sie ist jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr vor Ort für die Bewohner:innen und ihre Anliegen da. „Zum Beispiel gibt es Ich mag Kinder sehr und würde mich freuen, wenn ich engeren Kontakt zum Eltern-Kind-Zentrum knüpfen könnte“, sagt die mittlerweile dreifache Urgroßmutter. „Wir sind hier wirklich eine Koordinatorin Cornelia Sperger kümmert sich um die Anliegen der Bewohner:innen. tolle Clique. Oft spiele ich mit meiner Nachbarin ‚Mensch ärgere Dich nicht‘. Früher war ich froh, wenn man mir die Zeitung gebracht hat. Heute übernehme ich diese Rolle und bringe meinen Nachbarn, die oft auch Freunde von mir sind, die Zeitung. Dann findet sich auch mal ein Schokolädchen darin, das erinnert, sich wieder einmal für ein Spiel in gemütlicher Runde blicken zu lassen. Einsam bin ich hier jedenfalls sicher nicht“, erzählt sie mit einem Lächeln. Das ganze Haus ist barrierefrei. Unterstützung beim Einkaufen, bei der Organisation von Pflege- und Betreuungsdienstleistungen, Hilfestellung bei Post, Pensionsversicherungen oder beim Ausfüllen von Formularen. Auch die Hausgemeinschaft wird mit geselligen Angeboten wie einem gemütlichen Nachmittagshock im Gemeinschaftsraum gefördert“, berichtet Cornelia. Zusammen ist man weniger allein: Diese zwei Bewohnerinnen freuen sich über das neue Café im Haus. Gemeinschaftliches Leben unter einem Dach Annemarie König war früher selbst als Besucherin im Heim für ältere Menschen da. Heute ist sie dankbar, ihren Haushalt wieder weitestgehend alleine führen zu können. „Eine gute Bekannte, für die ich auch Leihoma war, kommt zu mir putzen. Lustenauer Gemeindeblatt | Nr. 6 / 23 9

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