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Gemeindeblatt Lustenau Nr. 6 | Freitag, 7. Februar 2025

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BauenStart von „Sofortmaßnahmen“ zurKanalsanierungLustenaus Kanalisierung ist ein Generationenbauwerk, das1962 unter Bürgermeister Robert Bösch begann und nach 55Jahren Bauzeit unter Bürgermeister Kurt Fischer im Jahr2017 abgeschlossen werden konnte. Mittlerweile wurde dasgroß angelegte Sanierungsprojekt begonnen, dessen bauliche„Sofortmaßnahmen“ im Dezember letzten Jahres starteten.So werden bis Ende 2025 an 17 verschiedenen Baustellen imOrtsgebiet dringende Instandsetzungsarbeiten die Funktionstüchtigkeitder Kanalinfrastruktur gewährleisten.Kanalsanierung als unumgängliches GenerationenprojektDas große Sanierungskonzept sieht vor, Lustenaus Kanalinnerhalb der nächsten Jahrzehnte fortlaufend zu sanieren,damit auch zukünftig ein intaktes und hochmodernes Abwasserentsorgungssystemssichergestellt ist: „Die Sanierung unseresKanals ist eine der notwendigsten Aufgaben, die wir in derGemeinde haben, weil Abwasseraustritte unser Grundwasserverunreinigen könnten und damit unsere Sicherheit gefährdetwäre“, betont Tiefbaugemeinderat Martin Fitz. „Überall dort, wounbedingt notwendig, haben wir auch in der Vergangenheitimmer wieder saniert. Aber jetzt starteten wir dieses großangelegte und unumgängliche Sanierungsprojekt, das uns überdie nächsten Jahrzehnte begleiten wird", so Nicholas Hofer,Tiefbauleiter der Gemeinde Lustenau.Start der wichtigsten SofortmaßnahmenDie wichtigsten Sofortmaßnahmen werden mit einem Budgetvon 650.000 Euro bis zum Jahresende umgesetzt. „Ich binerleichtert, dass wir die finanziellen Mittel erhalten haben, umdiese dringenden Erhaltungsmaßnahmen unseres Kanalnetzesheuer in Angriff nehmen zu können“, freut sich TiefbaugemeinderatMartin Fitz. „Wir haben zwar eine laufende Wartung, beider wir auch kleinere Schäden sofort reparieren. Aber bei diesenSofortmaßnahmen handelt es sich um gravierende Mängel, diefestgestellt wurden und deren Behebung nicht länger verschiebbarist“, erläutert Tiefbauleiter Hofer. Erkannt und beobachtetwerden akute Sanierungsfälle mittels Kanalkataster und regelmäßigenKamerabefahrungen der Kanäle. So sieht das Sanie-Andreas Madlener von Madlener Bau mit Tiefbaugemeinderat Martin Fitz und dem Tiefbauleiter der Gemeinde Lustenau, Nicholas Hofer:„Start der dringendsten Sanierungsmaßnahmen erfolgt.“8Nr. 06 / 25 | Lustenauer Gemeindeblatt

rungskonzept nicht zufällig vor, Lustenaus Kanalnetz alle zehnJahre mit Kamerabefahrungen genauestens zu untersuchen.Hochwasserschutz spielt mitIm Zuge der Sanierung wird auch die bestehende Materialitätersetzt oder erneuert. Die unterschiedlichen Rohrdurchmesserwerden ebenfalls den Erfordernissen angepasst. „BezüglichRohrdurchmesser und Hochwasserschutz werden wir diesenSommer Regenwasser- und Abflussmessungen durchführen, damitwir erkennen, ob unser Kanal noch das kann, was er können mussund wo Kanalausbauten notwendig sein werden“, schildert derKanalexperte. Eingebaut werden Kunststoff-, Beton- oderStahlgussrohre. In Lustenau gibt es eine Trennkanalisation vonRegenwasser und Schmutzwasser sowie einer Mischwasserkanalisation,die bei Neubauten jedoch keine Anwendung mehr findet:„Mit der Sanierung unserer Mischwasserkanalisation werden wirin fünf bis sechs Jahren beginnen“, berichtet dazu Nicholas Hofer.Viel Technik im und um den Kanal herumLustenaus Abwasserinfrastruktur bietet in technischer Hinsichtso ziemlich alles was es gibt. „Das liegt an unserer topographischenSituation und daran, dass wir kaum Gefälle haben.Deshalb haben wir im Vergleich mit anderen Gemeinden außergewöhnlichviele Pumpwerke. Neben der Kanalreinigungerfordern zudem die infrastrukturelle Technik und die vielenKanalsanierung für eine lange LebensdauerSchlussendlich ist die gesamte Kanalinfrastruktur relativ trägeund bleibt über lange Zeiträume, über Jahrzehnte hinweg, sehrfunktionsfähig. Dabei ist der Grad der Funktionalität immerRegelmäßige Kamerabefahrungen sind unabdingbar, um den Zustanddes Kanals zu untersuchen und um gravierende Schäden zu erkennen.wieder Schwankungen unterworfen, bis es einen Knickpunkt gibt.„Das Ziel unserer Sanierungsstrategie besteht darin, genau vordiesem Knickpunkt wieder einen sehr guten Funktionszustand zuerreichen, bevor endgültig ein Neubau erforderlich wird“, erklärtTiefbauleiter Hofer die Sanierungsstrategie. „Ich bin jedenfallssehr froh, dass wir diese extrem notwendigen Sanierungsmaßnahmenbeginnen konnten“, ergänzt Tiefbaugemeinderat Martin Fitz.Wissenswertes über Lustenaus KanalinfrastrukturKanalnetzlänge: 240 KmAngeschlossene Haushalte: 10.239Abwasserableitung: 2,4 Millionen m³ pro Jahr5 Hauptpumpwerke: 1 Vakuumpumpwerk, 3 Regenklärbeckenund 1 Hochwasserpumpwerk75 KleinpumpwerkeKleinster Kanaldurchmesser: 20 cmGrößter Kanaldurchmesser: 3,7 MeterEin „gesprungenes“ Gussrohr in der Holzstraße musste dringenddurch ein Polypropylenrohr ersetzt werden.Pumpwerke das große Augenmerk unserer Wartungsarbeiten.Weiters gehört neben der ganzen Mechanik auch Software undElektronik gewartet und gegebenenfalls erneuert. Dann gibt esnoch tausende Kanaldeckel, für deren Instandhaltung wir sorgen.Das klingt vielleicht nach einer Kleinigkeit, aber damit rund12.000 Kanaldeckel beispielsweise nicht klappern, für dieBevölkerung sicher auf den Oberflächen aufliegen und dieSchächte abschließen, müssen die Gummidichtungen ebenfallspermanent erneuert werden“, erklärt Hofer.Die Sofortmaßnahmen starteten bereits im letzten Dezember an derRheinstraße.Lustenauer Gemeindeblatt | Nr. 06 / 25 9

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