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Lustenauer Gemeindeblatt Nr. 14 | Freitag 9. April 2021

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Amts- und Anzeigenblatt der Marktgemeinde Lustenau | Erscheint jeden Freitag, Erscheinungsort und Verlagspostamt: 6890 Lustenau

Das Haus

Das Haus Holzmühlestraße 10 wurde vermutlich noch vor 1808 erbaut und 1905 um einen Stickereianbau erweitert. Historisches Archiv Bauerbe Stickerhäuser – Exportbetriebe und Nebengewerbe In Bezug auf die heute noch in Lustenau existierenden Gebäude, die Betriebe beherbergen bzw. beherbergten, die die für die Stickerei wichtigen Nebengewerbe wie Scherlerei und Ausschneiderei besorgten, kann festgestellt werden, dass neben der Errichtung von Neubauten (z. B. Hofsteigstraße 60) des Öfteren auch bereits bestehende Sticklokale adaptiert und später durch Anbauten erweitert wurden (z. B. Holzmühlestraße 10). Auch bei reinen Stickereiexportbetrieben lässt sich das von den „Stickerhäusern“ bereits bekannte Muster der Verschränkung von Wohn- und Arbeitsstätte erkennen, da auch bei ihnen vielfach die Geschäftsräume im Erdgeschoss unter der Wohnung (Reichshofstraße 14 a) bzw. freistehend neben dem Wohnhaus (z. B. Sandstraße 25 und 25 a) errichtet wurden. Die Ausstellung „Bauerbe Lustenauer Stickerhäuser – Eine Bestandsaufnahme“ dokumentiert über 400 heute noch existierende Gebäude mit Stickereibezug, darunter viele sogenannte „Stickerhäuser“ aus der Lustenauer Gründerzeit. Anhand hochwertiger Fotografien der Bauobjekte sowie Reproduktionen von alten Bauplänen wird deutlich, wie die in Lustenau lange Zeit absolut dominante Stickereiwirtschaft in den letzten 150 Jahren Architektur, Ortsbild und damit einhergehend die Lebenswelten in der Gemeinde prägte. Die aktuellen Architektur-Fotografien von Lukas Hämmerle und Max Fetz treten in der Ausstellung in Dialog mit den historischen Dokumenten und Bauakten. Das aufwendige Display für die Ausstellung wurde von den Bühnenbildnern Valentin Hämmerle und Jan Klammer erarbeitet. 10 Nr. 14 / 21 | Lustenauer Gemeindeblatt

in Lustenau, wo Fotograf Lukas Hämmerle während des Ausstellungszeitraumes weitere im Zuge des Dokumentationsprozesses entstandene Fotoarbeiten präsentiert. Bauerbe Das 1971 in der Reichshofstraße 14 a errichtete Wohn- und Geschäftshaus beheimatete im Erdgeschoss eine Stickereiexportfirma. Das Rahmenprogramm zur Ausstellung setzt sich coronabedingt mit einem Fokus auf Veranstaltungen im Freien zusammen und wird laufend den aktuellen Auflagen angepasst. Jeweils tagesaktuelle Infos finden Sie online unter: www.lustenau.at/dock20. Im begleitend zur Ausstellung erscheinenden Katalog erweitern ein Kommentar von Verena Konrad (Leiterin vai – Vorarlberger Architektur Institut) sowie ein Essay von Wolfgang Fiel (Architekt und Direktor am Institute for cultural policy in Wien) den Blick auf das Thema um soziokulturelle Perspektiven und Fragestellungen. Der hochwertig produzierte, über 500 Farbabbildungen enthaltende Katalog ist um 32,– Euro u. a. im DOCK 20 und im BOTTA erhältlich. Einen vertiefenden Blick zum Thema Stickerei vermittelt die Ausstellung „Eine kurze Geschichte der Vorarlberger Maschinenstickerei“ in den Räumlichkeiten des Vereins „Stickerei – Museum. Archiv. Kommunikation (S‐MAK)“ in der Hofsteigstraße 21 Lustenauer Stickerhäuser Ausstellung DOCK 20, Kunstraum und Sammlung Hollenstein Pontenstr. 20 www.lustenau.at/dock20 Öffnungszeiten: FREITAG, SAMSTAG, SONN- UND FEIERTAGE VON 15 BIS 19 UHR 1963 erfolgte der Anbau einer Ausschneiderei an das bereits zehn Jahre zuvor errichtete Wohnhaus in der Hofsteigstraße 60. (Fotos Lukas Hämmerle) Lustenauer Gemeindeblatt | Nr. 14 / 21 11

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