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Lustenauer Gemeindeblatt Nr. 16 | Freitag 23. April 2021

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Amts- und Anzeigenblatt der Marktgemeinde Lustenau | Erscheint jeden Freitag, Erscheinungsort und Verlagspostamt: 6890 Lustenau

Kultur Ein Stück Poesie

Kultur Ein Stück Poesie im Alltag Aufmerksamen Beobachtern ist es bereits aufgefallen: In den Schaufenstern rund um den Lustenauer Kirchplatz sind seit letzter Woche kurze Gedichte zu lesen. Unter dem Titel #fensterpoesie hat die Kulturabteilung gemeinsam mit dem W*ORT und literatur.ist zehn Vorarlberger Autorinnen und Autoren eingeladen, über das Thema „Brücke“ nachzudenken. Den Worten der professionellen Literaturschaffenden wurden Gedichte von SchülerInnen und Lustenauer BürgerInnen zur Seite gestellt. Bis Ende Mai bringen die spannenden, berührenden, überraschenden und witzigen Wort-Stücke Poesie in den Alltag. Reisende Worte Die Idee, Literatur in den öffentlichen Raum zu bringen, fand ihren Ausgangspunkt Ende 2020, mitten in einem weiteren Lockdown, der es außerhalb des digitalen Raums kaum mehr möglich machte, Kunst und Kultur zu veranstalten: „In einer Zeit, in der unser Bewegungsradius stark eingeschränkt ist, lassen wir zumindest Worte reisen,“ beschreibt Gabi Hampson vom W*ORT die Idee hinter dem Projekt. Ganz kurzfristig wurde das von Beginn an als reisendes Format erdachte Konzept Ende des letzten Jahres in leerstehenden Schaufenstern in Hohenems realisiert, nun ist es in Lustenau gelandet, wo insgesamt 21 Gedichte und Kurztexte zum Thema „Brücke“ an neun prominenten Standorten handschriftlich von Verena Marte (mohap.at) mit weißer Kreidefarbe in Schaufenstern aufgebracht wurden. „Die Brücke erlaubt es uns, mit dem Gegenüber in Austausch zu kommen, sie verbindet, wurde oft gemeinsam erbaut und hilft uns dabei, Themen, Hindernisse, natürliche Schranken zu überwinden – insofern erscheint uns der Begriff als inhaltlicher Ausgangspunkt für den Projekt-Gedanken geradezu perfekt“, skizziert Frauke Kühn, Geschäftsführerin des literatur:vorarlberg netzwerk das Leitbild des Lustenau-Projekts. Poetische Brücken erstrahlen in den Schaufenstern In jedem Schaufenster sind die Gedichte namhafter Vorarlberger AutorInnen neben der Poesie junger Schreibenden zu lesen. Zehn professionelle Literaturschaffende wurden vom Projekt- #fensterpoesie bringt Literatur in den öffentlichen Raum. (Fotos Miro Kuzmanovic) 18 Nr. 16 / 21 | Lustenauer Gemeindeblatt

team direkt eingeladen. Dazu kamen im Rahmen des Projektes WIRkstoff mehr als 150 Einreichungen von sechs Schulklassen, der Offenen Jugendarbeit Lustenau und von ambitionierten LustenauerInnen, die ihre Gedanken zu Papier brachten. „Das Projektteam konnte bei den vielen Einreichungen aus dem vollen Schöpfen und hat eine fein kuratierte Auswahl getroffen. Dass in dieser Geschwindigkeit ein Projekt mit so großer Beteiligung aus der Öffentlichkeit auf einem solch hohen Niveau realisiert werden konnte, ist erstaunlich! Herzlichen Dank auch an die Gewerbetreibenden, die uns ihre Schaufenster so vertrauensvoll überlassen haben. Die Freude am kreativen Umgang mit dem geschriebenen Wort springt beim Spaziergang vorbei an den beschriebenen Schaufenstern sofort über“, freut sich sich Vizebürgermeister und Kulturreferent Daniel Steinhofer. Literatur im öffentlichen Raum sichtbar machen Organisatorisch wurde das Projekt von der Kulturabteilung unterstützt und mit Fördermitteln der Gemeinde sowie des Landes im Rahmen der Förderinitiative „Kultur im Jetzt“ realisiert. „Kultur auch unter schwierigen Umständen sichtbar stattfinden zu lassen, ist unser Hauptanliegen in der Coronabedingten Ausnahmesituation. Das Projekt hat mich und mein Team von Anfang an überzeugt: Literatur, normalerweise etwas, das wir alleine und im privaten Raum erfahren, überrascht uns plötzlich in unserem Alltag beim Warten in der Schlange vor dem An neun ausgewählten Standorten erstrahlen im Zentrum poetische Brücken. Die Gedichte und Kurztexte wurden von Verena Marte aufgebracht. Bäcker, dem Geldautomaten oder der Bushaltestelle und ermöglicht in einer Zeit, in der wir kaum mehr Kontakte außerhalb des engsten Familien- und Freundeskreises haben, Teilhabe an den Gedanken anderer,“ so Kulturamtsleiterin Claudia Voit. Die Gedichte sind noch bis Ende Mai im öffentlichen Raum zu lesen, eine Dokumentation des Projekts in Form von hochwertig produzierten kleinen Postkarten-Publikationen wird derzeit realisiert. WIRkstoff für ein gutes Miteinander Mit der Aktion „WIRkstoff“ wollen die Projektverantwortlichen der Fachstelle für Zusammen.Leben im Rathaus und vom W*ORT, das Zusammenleben in Lustenau unter MitWIRkung der Bevölkerung wieder zum Blühen bringen: Die Gemeinderätin für Zusammen.Leben, Eveline Mairer und Gabi Hampson laden zum Mitmachen ein: „Im April sind alle Menschen in Lustenau eingeladen, poetische Brücken zu bauen, gute Taten zu setzen, schöne Botschaften zu überbringen oder Glücksmomente mit anderen zu teilen.“ Lustenauer Gemeindeblatt | Nr. 16 / 21 19

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