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Lustenauer Gemeindeblatt Nr. 29 | Freitag 23. Juli 2021

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Amts- und Anzeigenblatt der Marktgemeinde Lustenau | Erscheint jeden Freitag, Erscheinungsort und Verlagspostamt: 6890 Lustenau

Bildung Von Elefanten,

Bildung Von Elefanten, kopflosen Hühnern und andere Geschichten Die Idee, eine Geschichte im Kollektiv zu schreiben, entstand zwischen Tür und Angel in einer Zeit, in der wenig Gemeinsames möglich war. Sie zog Kreise und wurde zu einem Buch mit sieben Geschichten von 69 Autorinnen und Autoren. Ideengeberinnen waren Alexandra Jank, Leiterin der Bibliothek, und Gabi Hampson, Geschäftsführerin vom W*ORT: „Viele kennen es, das gemeinsame Geschichtenerzählen und Schreiben. Jemand fängt an und übergibt sein Werk voller Vertrauen der oder dem Nächsten, die/der dann weiterschreibt. Der Geschichte einen neuen Twist geben, so wie sie es sich vorstellen. Diese einfache Idee war auch das Grundkonzept von ,Der Rote Faden‘.“ In einer Schreibwerkstatt im W*ORT ist die Geschichte von Emilio Ernesto von Hagebuttenwald, dem Elefanten, der gerade recht viel zu tun hatte, entstanden. „Die Geschichte, die von der aktuellen Situation handelt, war so charmant geschrieben, dass man eigentlich nicht an Corona, sondern an Emilio Ernestos Abenteuer denken musste und wissen wollte, wie es denn weiterging“, erzählt Gabi Hampson begeistert. „Gesättigt von Statistiken und Fakten über den Virus war es eine wunderbare Weise, mit dem Thema in Berührung zu kommen. Ich musste Julia einfach fragen, ob wir die Geschichte als Ausgangspunkt für unser Projekt verwenden dürfen.“ Die Begegnung, die Geschichten, das Tun vor Ort im W*ORT gingen ihr sehr ab und doch fand sie immer wieder neue Ideen, durch ihre Arbeit mit anderen in Kontakt zu bleiben, neue Projekte zu denken, die auch unter den sich ständig ändernden Maßnahmen durchführbar waren. Und auch Verbündete fand sie immer wieder, wie Bibliotheksleiterin Alexandra Jank und Julia Krepl, Autorin und ehrenamtliche Mitarbeiterin im W*ORT. Geschenkte Geschichtsanfänge Nachdem Julia ihren Geschichtsanfang zur Verfügung gestellt hatte, bat das Organisationsteam sechs weitere Autorinnen und Autoren um das Geschenk eines Geschichtsanfangs. M. Ali Baş, Autor:innen und Organisatorinnen von „Der Rote Faden“: Alexandra Jank, Julia Krepl, Gabi Hampson, Karla Frischke, Fanni Langreiter, Elina Hämmerle, Anja Trommer, Sabine Huber-Wynnyczenko (Foto Veronika Hofer) 12 Nr. 29 / 21 | Lustenauer Gemeindeblatt

Ruth Schmidberger, Amos Postner, Luna Levay, Wolfgang Paterno und Jürgen Thomas Ernst zögerten nicht und sagten sofort zu. Die Anfänge waren da und konnten in der Bibliothek virtuell ausgeliehen, weitergeschrieben und nach zwei Wochen wieder zurückgeschickt werden. Das Buch ist ab sofort in der Bibliothek und im W*ORT um 5 Euro erhältlich. Mitmacherinnen und Mitmacher – so vielfältig wie die Geschichten, die entstanden Eine Mutter schrieb mit ihren drei- und fünfjährigen Kindern, eine pensionierte Lehrerin freute sich, dass sie nun auf der anderen Seite saß und nicht Geschichten zu korrigieren hatte, sondern selbst kreativ schreiben durfte. Schulklassen im Präsenzunterricht schrieben im Klassenverbund, ein Techniker freute sich ob des kreativen Pendants zu seinem Job. Die Geschichte reiste von Lustenau in die Schweiz, nach Götzis, Mäder, Wien und viele Male dazwischen hin und her. Ursprünglich für Kinder gedacht, wurde sie zu einem Projekt, das Generationen verbindet - von 3 Jahren bis 70 Jahren. „Wir waren jedes Mal erstaunt und überrascht, wenn wir die Fortsetzung einer Geschichte lasen, uns Schritt für Schritt weiter vortasten durften. Dieses Projekt bereicherte das Angebot der Bibliothek ungemein“, freut sich Alexandra Jank. Auch Maria Hämmerle, Valentin Fürnschuß und Maria Lampert haben mitgeschrieben. 69 Autorinnen und Autoren, ein Buch Am Anfang stand Emilio Ernesto von Hagebuttenwald, dessen Erfinderin Julia Krepl sich über seine Wirkung freut. Kinder der Volksschule Rheindorf am Schmökern. Gabi Hampson übergibt ein druckfrisches Werk an eine der Autor:innen. „Ganz nebenbei schrieb ich den Geschichtenanfang, während die Kinder in der Schreibwerkstatt beschäftigt waren. Dass er jetzt quasi berühmt ist, freut und ehrt mich sehr.“ Insgesamt 69 Menschen haben die Geschichten (weiter)geschrieben. Was dabei herausgekommen ist, kann man in der Neuerscheinung „Der Rote Faden“ lesen. Es gibt etwas zum Schmunzeln, zum Gruseln, zum Ärgern, zum Rätseln und die ein oder andere Wende, die man wirklich nicht erwartet hätte. Kopflose Hühner, gebrochene Herzen, Abenteuer in einer alten Villa, Spinnenzauberei und Vampire – für jede und jeden ist etwas dabei. Lustenauer Gemeindeblatt | Nr. 29 / 21 13

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