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Lustenauer Gemeindeblatt Nr. 37 | Freitag 11. September 2020

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Amts- und Anzeigenblatt der Marktgemeinde Lustenau | Erscheint jeden Freitag, Erscheinungsort und Verlagspostamt: 6890 Lustenau

Zusammen.leben Lesen und

Zusammen.leben Lesen und Malen stärken Zusammenhalt der Kinder Die Fachstelle Zusammen.leben und die Bibliothek Lustenau organisierten in den letzten Wochen zwei Programmpunkte für Kinder. Die mobile Bibliothek lud die Zuhörerinnen und Zuhörer auf ein zweisprachiges Leseabenteuer in der Natur ein und im Malraum konnten Kinder ihre Fluchterfahrungen bildnerisch verarbeiten. Beide Projekte sind heuer bei dem seit 2014 österreichweit durchgeführten Wettbewerb „Orte des Respekts“ nominiert. Die drei Hauptpreise werden von einer Jury vergeben, der Träger des Publikumspreises wird über ein bis 10. September laufendes E-Mail-Voting ermittelt. Premiere für die MoBiLu Die Mobile Bibliothek Lustenau (MoBiLu) feierte heuer Premiere und machte sich in den Sommerferien auf den Weg und fuhr an je vier Vormittagen den Spielplatz Wiesenrain und den Naturspielpark am Moosbach an, um dort spannende Vorlesestunden für Kinder zwischen zwei und acht Jahren anzubieten. In Zusammenarbeit mit der Fachstelle Zusammen.Leben wurden Bilderbücher in Deutsch und einer in Lustenau vertretenen Fremdsprache vorgelesen. Zu hören waren Arabisch, Kantonesisch, Englisch, Tschetschenisch, Türkisch und Spanisch. Begleitet wurde die MoBiLu vom W*ORT Café on Tour, das Kaffee, Kuchen und Erfrischungen anbot, um einen gemütlichen, informativen Austausch mit den erwachsenen Begleitpersonen zu fördern. Vorlesen und Erzählen fördern Lesekompetenz „Ziel der MoBiLu ist es, die Lesekompetenz durch Vorlesen und Erzählen von Geschichten zu fördern und zu entwickeln. Die Lesekompetenz beeinflusst die schulische und berufliche Entwicklung und somit sollte bereits im frühen Kindesalter auf die Leseförderung geachtet werden. Zusätzlich sollte mit der zweisprachigen MoBiLu dieses Jahr auf die über 80 Nationen, die in Lustenau leben, eingegangen werden. In der MoBiLu hörten 250 Kinder Geschichten auf Deutsch und in verschiedenen Fremdsprachen. 24 Nr. 37 / 20 | Lustenauer Gemeindeblatt

Jedes Bild ist ein Kunstwerk für sich. Die Erwachsenen konnten sich im W*ORT-Café stärken und austauschen. Die Öffentliche Bibliothek wollte sich als (Bildungs-) Ressource für Lustenauerinnen und Lustenauer aller Nationen präsentieren und einen Begegnungsraum für verschiedene Bevölkerungsgruppen schaffen. Die unterschiedlichen Sprachen beim Vorlesen sollten als Mehrwert empfunden werden und Neugierde beim Publikum wecken“, berichtet Bibliotheksleiterin Alexandra Jank. Das Projekt MoBiLu stieß auf großen Zuspruch. Knapp 250 kleine und große BesucherInnen freuen sich schon auf das Wiedersehen im nächsten Jahr. Im Malraum Fluchterfahrungen verarbeiten Für den Malraum-Gründer Arno Stern ist der Malort ein fremdes Land – ein Traumland, in dem Erlebtes wiedergegeben werden kann, ohne Grenzen zu setzen. So hat die Fachstelle Zusammen. Leben gemeinsam mit dem Institut für Sozialdienste (ifs) einen solchen Raum für Kinder aus Familien mit Fluchthintergrund geschaffen. Kinder, die durch Flucht und Krieg schwierige Situationen erlebt haben, erhielten hier die Möglichkeit, ihren Gefühlen durch das Malen Ausdruck zu verleihen. „Das Malspiel fördert die Persönlichkeit, stärkt den Charakter und bezweckt, dass Kinder zu schöpferischen, selbständigen Menschen heranwachsen“, so Malraumgründer Arno Stern. In ihren Bildern konnten die Kinder Fluchterfahrungen verarbeiten. Ängste beim Malen überwinden „Mit diesem Projekt lernten die teilnehmenden Kinder, ihre Ängste zu überwinden. Beim gemeinsamen Malen erlebten sie, dass Angsthaben in gefährlichen Situationen völlig normal ist. Es ging es nicht darum, schöne Bilder zu zeichnen, die Kinder sollten eine Möglichkeit bekommen, über das Zeichnen ihre Gefühle auszudrücken. Die Bilder blieben im Malraum und wurden nicht mitgenommen. Sie sollten nicht besprochen werden, weil jedes Bild für sich ein Kunstwerk ist. Es sollte kein richtig oder falsch geben, um zu vermitteln, dass es auch keine richtigen und falschen Gefühle gibt“, berichtet Dragana Balinovic von der Fachstelle Zusammen.leben im Rathaus. Lustenauer Gemeindeblatt | Nr. 37 / 20 25

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